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Das Satelliten Navigation System im Auto gehört heute zur Selbstverständlichkeit. Die Ursprünge des GPS gehen auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Ohne Satelliten nur mit einem Kompass, Sextanten und Chronometer wurde die globale Positionierung des Schiffes auf hoher See durchgeführt. Längen- und Breitengrad bestimmen die genaue Position eines Schiffes auf den Weltmeeren. Nur der Breitengrad ließ sich bereits im 16. Jahrhundert mit Hilfe des Standes der Sonne oder der Sterne ermitteln. Den Längengrad glaubte man im 17. Jahrhundert über die Monddistanz ermitteln zu können. Der Mond ist aber für die Navigation im Verlauf des Monats nur eingeschränkt zu orten.
Für eine einfache Lösung des Längengradproblems benötigte man die Zeit als vierte Dimension. Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um ihre Achse bzw. von der Sonne aus gesehen in einer Stunde um 15 Längengrade in West-Ost-Richtung ( 15 x 24 = 360 ). Läßt sich über den Stand der Sonne die genaue lokale Zeit auf See bestimmen, z.B. 12 Uhr mittags, so kann mit einer Präzisionsuhr, deren 12 Uhr Anzeige einem bestimmten Meridian zugeordnet ist, z.B. dem Nullmeridian in Greenwich, die Zeitverschiebung und damit die Änderung des Längengrades zu dem Bezugsmeridian bestimmt werden. Die Präzisionsuhr, ein Chronometer, welches synchron die Erdumdrehung beschreibt, mußte deshalb selbst bei rauher See noch nach einer mehrmonatigen Seereise sehr genau gehen. Ein Zeitfehler von einer Minute führt am Äquator zu einem Längenfehler in der West-Ost-Richtung von 27,6 Kilometern und damit zu erheblichen Gefahren in der Nähe von Untiefen bzw. gefährlichen Riffen.
Aus der Zeitverschiebung des lokalen höchsten Sonnenstandes leitet sich das Weltzeitzonensystem ab. Kanada und die USA führten 1883 für ihre Länder das Zeitzonensystem ein. 1893 wurde in Zentraleuropa die "Mitteleuropäischen Zeit (MEZ)" eingeführt.
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