Kunst & Technik

7. Persiflage zur Ideologie des Rennradfahrens.

Jegliche sitzende Tätigkeit bedarf eines körperlichen Ausgleichs. Sport sei Mord dürfte nur für den extremen Hochleistungssport zutreffen. Eine gewisse Gelassenheit sollte im Ausgleichssport stets praktiziert werden. Ist das Rennrad ein sinnvolles Sportgerät? Mit dem Rennrad läßt sich sehr wirkungsvoll die menschliche Muskelkraft in eine lineare Fortbewegung umsetzen. Mit dem Rennrad fährt man leicht, schnell und um die Wette, eine genüßliche Spazierfahrt ist jedoch nicht möglich, denn welcher Rennradfahrer läßt sich schon gerne von einem Tourenradfahrer überholen? Das Rennrad ist so konzipiert, daß der Fahrer mit gekrümmtem Rücken - stromlinienförmig geduckt - auf dem Rennrad sitzt. Rücken-, Nacken- und Halsmuskeln werden ziemlich durch die starre Position strapaziert und führen ggf. zu nicht unerheblichen Verspannungen bzw. Beschwerden. Es fehlen die ergonomischen Brust- und Kinnstützen. Unterarm- und Kinnstützen sind bei Triathlonfahrern schon beobachtet worden. Der Rennradfahrer gefährdet sich nicht gern mit seinen dünnen Reifen durch einen Platten. Die Augen suchen deshalb jedes spitze Steinchen auf der Straße, um dieses sicher zu umfahren, dabei bleibt die Schönheit der Umgebung auf der Strecke. Der Radständer fehlt, für eine Rast benötigt man immer eine Wand oder einen Baum, das gute Stück fällt sonst einfach um. Gefahr droht: An der Wand könnte der Lack beschädigt werden. Unbeaufsichtigt sollte das Rennrad mit den Schnellspannachsen nicht abgestellt werden. Welcher Rennradfahrer führt schon auf der Strecke eine lange verschließbare Kette mit? Auf keinen Fall darf das Abziehen des wertvollen Tachos vergessen werden, da dieser nicht nur nach der Rast verschwunden sein kann, sondern dabei der Jahreskilometernachweis auch verloren geht. Welch ein Stress!

Hydraulisch betätigte Vorderradscheibenbremse mit Bremskraftverstärker.